Als Voraussetzung für die Ausübung von Iai-Do, der Kunst des Schwertziehens, ist Präzision im Umgang mit dem Katana ebenso unerlässlich wie ausgeprägte Körperbeherrschung. Diese Tatsache demonstrierte Lothar Sieber (6. Dan Iai-Do) am 09. 04. 2011 den Teilnehmern des Iai-Do-Lehrgangs in der Karateschule Weitmann (Neuffen) anhand eines anspruchsvollen Programmes. Im ersten Abschnitt des Nachmittags legte er einen Hauptschwerpunkt auf die Arbeit mit der Saya (Scheide). Obwohl sie ohnehin das bestimmende Element beim Ziehen der Klinge ist, wird ihre korrekte Handhabung vor allem dann zentral, wenn das Ziehen mit möglichst hoher Geschwindigkeit erfolgen soll. In diesem Fall wird die Saya zunächst nach vorne bewegt und beim Herausgleiten der Klinge in einer gegenläufigen Bewegung wieder zurückgeschoben. Auf diese Weise verkürzt sich quasi der Weg, den das Schwert beim Ziehvorgang zurücklegen muss. Diese grundlegende Technik verband Lothar Sieber im Folgenden mit variablen Kombinationen aus Schnitten und Stichen, die sowohl aus der Vorwärts- als auch aus der Rückwärtsbewegung bzw. in der Drehung ausgeführt wurden.
Im zweiten Teil des Lehrgangs thematisierte er desweiteren die Feinheiten der Katas eins bis fünf und ging nach einer nochmaligen Wiederholung der eingeübten Techniken und Bewegungsabläufe zuletzt auf das charakteristische Begrüßungsritual des Iai-Do ein, da dieses u.a. ein wichtiger Bestandteil der Prüfung zum vierten Kyu darstellte, die Markus Wittmann aus Passau im Anschluss an den Lehrgang erfolgreich absolvierte.
Nach vielen neuen Anregungen und interessanten Aspekten klang der Nachmittag schließlich im Burgstüble in Beuren mit einem guten Essen in geselliger Runde aus.
Text und Bild: Karateschule Weitmann