Selbstverteidigung als kontinuierlichen Prozess zu begreifen, der auf wechselnde Aggressionsformen reagiert und anwendbare, effektive Lösungen sucht, war bereits 2011 Ziel und Motivation des ersten Selbstverteidigungsworkshops für Dan-Träger und Kyu-Grade der Oberstufe. Die positiven Rückmeldungen der Kampfsportler zeigten deutlich, dass der Wunsch nach konkretem Austausch zum Thema Selbstverteidigung bestand, weshalb der Workshop am 12. Mai 2012 in der Sporthalle der Grundschule Weichs seine Fortsetzung fand. Die Leitung und Moderation des Lehrgangs übernahm erneut Lothar Sieber (10. Dan Jiu-Jitsu, 10. Dan Zen-Do-Karate). Er schilderte reale, immer wieder vorkommende Angriffssituationen und stellte diese zur Diskussion, was den Teilnehmern die Möglichkeit gab, ihre eigenen Erfahrungen einzubringen. Da verschiedene Stilrichtungen anwesend waren, entwickelten sich im Anschluss intensive Trainingsphasen, bei denen mögliche Verteidigungstechniken erprobt und mit dem Fachwissen der jeweiligen Partner optimiert und ergänzt wurden. Auf dieser Grundlage entstand nicht nur ein Workshop von besonderer Qualität, sondern auch die Überzeugung, dass traditionelle Kampfsysteme aktuellen Anforderungen adäquat begegnen können, sofern sie lebendig und kreativ gehalten und interpretiert werden.
Dies war auch immer ein wichtiger Gesichtspunkt im jahrzehntelangen Training der Großmeister Gerhard Jung (Augsburg), Thorsten Preiß (Berlin) und Jürgen Raffel (Berlin), die während des Workshops den 7. Dan, den 5. Dan und den 8. Dan für Ihre Leistungen und ihre Treue im und zum Kampfsport verliehen bekamen.
Text und Bild: Karateschule Weitmann